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26 November 2020, Europa | Neuigkeiten

Catella Europäische Wohnungsmarktkarte Q3 2020

Eine Sache freut uns sehr, denn seit Anfang November haben die Anfragen nach unserer europäischen Wohnkarte deutlich zugenommen – explosionsartig wäre wohl übertrieben, aber deutlich überdurchschnittlich trifft es sehr gut. Dafür gibt es wohl zwei Erklärungen: Entweder sind die Wohnungsmärkte ein Stabilitätsanker in dem von COVID-19 erschütterten Immobilienmarktgeschehen. Oder aber: Sie sind dennoch nicht so immun, wie oft behauptet wird. Investoren benötigen hier eine verlässliche Expertise.

Wenn Sie also heute unsere Analyse von 19 Ländern und 61 Standorten auf Ihrem Bildschirm sehen, geht es uns vor allem um zwei Aspekte: den relativen Vergleich zwischen diesen geographisch konzipierten Datenpunkten innerhalb Europas und die Veränderung zum Frühjahr 2020, also vor COVID-19.

Bei nüchterner Betrachtung wird deutlich, dass COVID-19 zu massiven Ungleichheiten zwischen Sektoren, Volkswirtschaften, Unternehmen und Ländern in ganz Europa geführt hat. Die Wohnungsmärkte haben sich dabei gut positioniert, da die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt traditionell relativ unempfindlich gegenüber exogenen Schocks ist und die politischen Entscheidungsträger in den meisten Ländern stark und schnell reagiert haben, insbesondere durch Einkommensbeihilferegelungen. Es handelt sich jedoch nicht um eine synchrone Entwicklung, denn Transaktionsvolumen und Preisentwicklung sind von Land zu Land unterschiedlich, wir beobachten leicht steigende Marktrenditen in stark betroffenen Gebieten, insgesamt aber in erster Linie stagnierende und sogar weiter sinkende Renditen.

Hier sind weitere wichtige Ergebnisse unserer Analyse:

Mieten:

  • Die durchschnittliche monatliche Wohnungsmiete (alle Baujahre) unserer 61 analysierten Städte liegt derzeit bei 15,54 €/qm, ein Anstieg von 1,4 % im Vergleich zu unserer letzten Analyse im Q1 2020.
  • Die niedrigsten Wohnungsmieten finden sich in Lüttich (9,00 €/qm), gefolgt von der Stadt Brünn in der Tschechischen Republik mit einem Durchschnitt von 9,60 €/qm.
  • Der teuerste Mietmarkt ist Genf mit 30,00 €/qm, gefolgt von Paris und Zürich mit 28,60 €/qm bzw. 27,00 €/qm.
  • Den stärksten Mietanstieg verzeichnete Göteborg mit 13,6%, wohingegen Krakau mit einem Rückgang von 8,6% den schärfsten Rückgang aufweist (Mietrückgänge in Dänemark sind auf Änderungen in der Methodik zurückzuführen).

Preis:

  • Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Wohnung in Europa (alle Baujahre) beträgt derzeit 4.783 €/qm, was einem Anstieg von 3,6 % gegenüber dem ersten Quartal entspricht. Die Preise liegen zwischen 1.650 €/qm in Riga und 16.843 €/qm in London.
  • Der stärkste Anstieg des durchschnittlichen Kaufpreises wurde in Brünn (+16,36 %) verzeichnet, gefolgt von Manchester (+13,92 %), während der stärkste Rückgang in Jyväskylä und Oulu mit 15,37 % bzw. 10,15 % erfasst wurde.

Renditen:

  • Die durchschnittliche europäische Spitzenrendite für Mehrfamilienhäuser liegt derzeit bei 3,66 %. Im Vergleich zu unserer letzten Analyse im 1. Quartal 2020 ist die durchschnittliche Spitzenrendite um 3 Basispunkte gesunken.
  • Während die Renditen in Finnland, Spanien und London leicht (um 10 Basispunkte) anstiegen, ging die moderate Renditekompression in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Österreich weiter – Der Anstieg in Wien ist auf Änderungen in der Methodik zurückzuführen.
  • Die niedrigsten Renditen aller europäischen Wohnungsmärkte finden sich in Stockholm und Zürich mit jeweils 1,50 %.
  • Die attraktivsten Spitzenrenditen der 61 analysierten Märkte sind vor allem in den osteuropäischen Städten wie Breslau (5,90 %), Riga (5,40 %) und Vilnius (5,40 %) zu finden.

Transaktionsvolumen:

  • Das gesamte Wohnimmobilien-Transaktionsvolumen (inkl. Studentisches Wohnen) der von uns analysierten 19 Länder belief sich in den ersten drei Quartalen 2020 auf insgesamt 43,27 Milliarden Euro. Gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres ist das Volumen um ca. 11 % gestiegen.
  • Mehr als ein Drittel des gesamten Transaktionsvolumens entfällt auf Deutschland (16,1 Mrd. €). Großbritannien rangiert mit 8,9 Mrd. € auf Platz zwei. Schlusslicht im Transaktionsranking sind vor allem die östlichen Länder mit einer traditionell hohen Eigentumsquote, z. B. Litauen, Lettland, Tschechien und Estland.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Die Perspektive, dass europäische Wohnimmobilien für Investoren, die gute Diversifizierungsmöglichkeiten und ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Portfolio auf den europäischen Märkten suchen, nach wie vor sehr attraktiv sind, hat sich nicht geändert. Die Verdichtungsräume oder die Hauptstadt eines Landes bleiben die begehrtesten Märkte mit positiver sozioökonomischer Entwicklung und weiteren Preissteigerungen. Diese positive Entwicklung spiegelt sich jedoch in sinkenden Renditen wider. Auf der anderen Seite sind diese Märkte jedoch deutlich volatiler und heterogener als die 2nd-Märkte, insbesondere in Zeiten stark veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.

Wie Sie sehen, funktioniert der klassische Investitionsmechanismus nach wie vor. Dies sollte daher noch einmal betont werden.

 

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