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15 Mai 2020, Deutschland | Corporate Finance | Neuigkeiten

Neue Shootingstars hat das Land!

„Jede Krise birgt auch eine Chance“ – über diesen Ausspruch können die meisten Gastronomen, Hoteliers, Reisebüros, Messeveranstalter, um nur einige zu nennen, angesichts der derzeit dramatischen Zahlen und Perspektiven – trotz Lockerungen – nur müde lächeln. Viele tun sich zudem schwer, durch die Flut an Auflagen und Einschränkungen Licht am Ende des Tunnels zu entdecken, geschweige denn, die Krise als Chance zu sehen. Andere Branchen stehen vordergründig besser da, profitieren sie doch von der aktuellen Situation. Aber wer sind eigentlich die neuen Shootingstars?

Nicht nur der Absatz von Hygiene- und Desinfektionsmitteln ist unverhältnismäßig in die Höhe geschossen (das haben wir irrwitziger Weise täglich erleben müssen), auch Home-Fitness-Equipment und Gesellschaftsspiele stehen seit Corona wieder hoch im Kurs. Allein Letztere konnten bereits bis Mitte März eine Absatzsteigerung von über 100 % verzeichnen. Denn nicht nur der Homeschooling-Nachwuchs möchte beschäftigt werden! So manch ein Vater oder eine Mutter verzweifelten nach den ersten Wochen “als Hilfslehrkörper” an leeren Regalen in der Puzzle-Abteilung oder nicht lieferbaren Bügelperlen bei Amazon. Da wird auch schonmal der Paketbote kritisch angegangen, wenn ein heiß erwartetes Päckchen immer noch nicht da ist. „Jetzt hat sich der Versandhandel aber besser auf das erhöhte Bestellaufkommen eingestellt“, sagt der freundliche DHL-Mann, der nunmehr fast schon zur Familie gehört. „Und die Kunden haben sich auch an die Situation gewöhnt. Aber ich stelle mich darauf ein, dass meine Arbeitstage dauerhaft stressig bleiben. Ihr bestellt ja jetzt alles online – nicht nur zu Weihnachten!“

Das bringt uns zu der Frage nach der berühmten „Last-Mile-Logistik-Immobilie“… davon gibt es offenbar wirklich noch nicht genug! Während man immer wieder von der “Last-Mile-Chance” im urbanen-digitalen Leben liest, stellt sich heraus, dass es zwar ohne die Logistikdienstleister nicht geht, aber es gehört eben auch eine Person dazu, welche die Tür öffnet und das Päckchen abnimmt. Hat der Großkonzern aus Seattle das etwa alles so kommen sehen?    

Was dem einen die Bügelperlen, ist dem anderen ein gutes Glas Wein am Abend. Nicht überraschend: Wir Deutschen schlemmen nun endlich auch zu Hause, und das besser als je zuvor. Der Lebensmittel-Einzelhandel reibt sich die Hände, und der Weinhändler um die Ecke sagt lächelnd: „Naja, es muss ja auch mal jemanden geben, der von der Krise profitiert.“

Online-Gaming-Plattformen, Streaming-Dienstleister und sogar „lineares Fernsehen“ können sich ebenfalls freuen: Die Krisenzeiten verschaffen ihnen ungewohnt hohe User-Zahlen. Dieser Zustand dürfte auch noch eine ganze Weile anhalten, stellen wir uns doch so langsam darauf ein, dass wir auch langfristig mehr Zeit als noch „vor Corona“ zu Hause verbringen werden. Das zweite Arbeitszimmer ist auch schon eingerichtet und das neue Headset wurde pünktlich zur allmorgendlichen Videokonferenz geliefert. Läuft doch! Übrigens: Bilder aufhängen mindert den Schall – eine Erfahrung aus Corona-Homeoffice-Zeiten.

Und wenn dann mal die Fahrt ins Büro ansteht (unter strengen Hygieneschutzmaßnahmen natürlich): Wer nutzt nun schon freiwillig Bus und Bahn mit Maskenpflicht und dem permanenten Gefühl, einem Virenherd ausgesetzt zu sein? Dann doch lieber ins eigene Auto oder ab aufs Fahrrad. Beide Branchen könnten klar als Gewinner aus dieser Krise hervorgehen. Der Fahrradhandel musste in der Hochsaison März/April zunächst Umsatzeinbußen von ganzen 30 - 60 % hinnehmen, beobachtet aber seit den Ladenöffnungen einen regelrechten Boom und hofft auf eine beispiellose Aufholjagd im Laufe des Sommers. Es sieht gut aus! Und die Automobilindustrie erfleht die Abwrackprämie wie der Bauer den Regen. Auch er wird sicher langfristig profitieren, denn der Absatz an Produkten aus regionalem Anbau wird auch in der Zeit nach Corona hoch bleiben im Supermarkt des Vertrauens – zumal die Lieferketten grundsätzlich überdacht werden.

„Rosige Zeiten“ für das Fahrrad also – und das mitten in der Krise. Für viele ein schwacher Trost, und nichtsdestotrotz macht es Mut: Es gibt sie, die nachhaltigen Einzelhandelsmieter. Und vielleicht müssen wir alle einfach noch ein wenig kreativer werden und wirklich nochmal ganz neu denken: Wie schaffen es auch wir, in unserem Unternehmen und auch unserem ganz persönlichen Umfeld die „Chancen zu nutzen“? Der Blick nach vorne lohnt sich und ja, wir glauben an den Mutmach-Spruch dieser besonderen Zeiten: Alles wird gut!

 

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