Gehe zu Inhalt Gehe zu Hauptnavigation Gehe zu Sprachauswahl
1 Juni 2021, Deutschland | Neuigkeiten

Catella Infografik: Das neue Wohnen

Die Immobilienwirtschaft ist manchmal gefährlich dynamisch. „Zu dynamisch“ könnte man auch anmerken, denn quasi mit Beginn der Pandemiekrise 2020 überschlugen sich die Kommentare, Visionen, Gedanken und Ideen, wie es denn „danach“ aussehen sollte mit dem Wohnen.

Irgendwie abgeleitet aus der Vereinsamungsvermutung im Mikroapartment, der ultimativen Forderung nach einem Balkon in den Wohnmaschinen oder der Erkenntnis, dass das schicke, 80 und mehr Quadratmeter lichtdurchflutete Loft inkl. Nasszelle eben doch keine zwei Menschen auf der Suche nach einem Arbeitsort auf Dauer beherbergen sollte. Kann man diese Positionen noch mit einem leichten amüsanten Lächeln abtun, werden die familiären Strukturen in der 3- oder 4-Zimmer-Wohnung durch Homeworking & Homeschooling doch an den Rande des Wahnsinns gezerrt.

Dass der eher behäbige Baufertigstellungsprozess den Moden und vor allem Wünschen der Nutzer schon immer mit einer Zeitverzögerung entgegentrat, ist allzu bekannt. Doch die Frage, wie aus den Erfahrungen und Erkenntnissen der Pandemie dem zukünftigen Wohnen strukturell begegnet werden sollte, ist essenziell. Trifft doch die Pandemie auf den größten Stadtumbauprozess der letzten 70 Jahre. Betrachtet man die Entwicklung der Wohnungsgenehmigungen (inkl. Maßnahmen im Bestand) nach Anzahl an Räumen fällt auf, dass der Anteil der Genehmigungen von kleinen Wohnungen mit 1-2 Räumen seit 2002 stetig anstieg - zwischen 2016 und 2019 wurden jährlich rund 100.000 1-2-Zimmer-Wohnungen genehmigt. Im Gegensatz dazu ist ein deutlicher Rückgang an Wohnungsgenehmigungen von großen Wohnungen mit 5 und mehr Räumen festzustellen.

Wir haben deshalb in unserer heutigen Infografik die ideale Welt zusammengetragen – von der sozialtypologischen Perspektive bis hin zum Grundriss. Und das alles auf weniger Quadratmetern. Eine klare Erkenntnis vornweg: Es ändert sich nicht so viel wie intellektuell vorgedacht.

  • Die beliebteste Wohngröße ist nach wie vor die Größenklasse 90-120 m², auch für die 1-2-Personen-Haushalte liefert der Markt mit der Größenklasse 50-75 m² weiterhin das Geforderte.
  • Klar im Fokus: 2,5 Zimmer, das ist zwar nur ein Durchschnitt, aber genau die DNA, an welcher sich Kapitalmarkt und Nutzer offensichtlich orientieren sollten.
  • Neu hingegen ist jedoch die zwingende Forderung nach einem Arbeitsplatz und einer gewissen Flexibilität in Sachen Raumaufteilung. Während es beim sympathischen schwedischen Ausstattungsunternehmen oder beim – in einer anderen Preisklasse beheimateten – Schweizer Büromöbelhersteller das Passende für zu Hause schon gibt, treibt diese Flexibilität der Grundrisse jedem gestählten Projektentwickler den Schweiß auf die Stirn.
  • Ferner ein gewisses Collaboratives Living, also Elemente aus der Sharing Economy (die unseres Erachtens erst nach COVID so richtig an Schwung gewinnen) verbunden mit einer soziotypologischen Komponente namens Hygge.
  • Wichtig: Smart-Home-Funktionalitäten, die Vernetzung in und mit den eigenen vier Wänden inkl. App – auf der Must-have Liste potenzieller Käufer oder Mieter steht diese ganz oben.

Sie sehen – es ändert sich etwas am deutschen Wohnungsmarkt, weniger mit einem Big Bäng, doch mehr denn je evolutionär.

 

Download Catella Infografik: Das neue Wohnen 

 

Catella_Infografik_Wohnen_2021.jpg