Gehe zu Inhalt Gehe zu Hauptnavigation Gehe zu Sprachauswahl
1 September 2022, Deutschland | Neuigkeiten

Catella Finance Focus #01/2022

München, 01.09.2022

Finance_Focus.jpg

Liebe Leserinnen und Leser,

viel los aktuell an den Finanz-, Kapital- und damit auch an den Immobilienmärkten. Zinswende, Rekordwerte bei den Inflationszahlen (9,1% im August), Rezessionsängste „im Herbst“ und ein Rückgang der Transaktionsvolumina in Q2 und mit Sicherheit auch in Q3 2022. Die Hoffnung auf ein deutlich anziehendes Transaktionsgeschehen im 4. Quartal ist aber berechtigt. Soll keiner – vor allem aus der Immobilienwirtschaft - sagen, die Dinge kamen überraschend. Gleichwohl sollte mit Blick auf die einzelnen Zahlen nicht vergessen werden, dass eine nie dagewesene Marktphase, gespeist durch anhaltende Stimuli der Notenbanken und einer ansteigenden Nachfrage - zweifelsfrei eine Sonderkonjunktur für die Immobilienwirtschaft - zu Ende geht. Aber, es wird weiter gehen, soviel steht fest:

  • Im relativen Vergleich der Asset Klassen schneiden Alternatives / Immobilien weiterhin sehr gut ab. Auch erwarten wir keinen strukturellen Rückzug von Investoren aus der Asset Klasse Immobilien.
  • Auf der operativen, sprich Objektebene, zeigt sich gleichwohl eine zunehmende Differenzierung: infolge von veränderten Risikoparametern für sog. Spezialimmobilien wie Datacenter, Logistik oder in größerem Maßstab Handel, findet eine neue Einpreisung statt. Am stärksten messbar sind diese Effekte aktuell im Development / Projektentwicklung.
  • Der starke Anstieg an Real Estate Debt in den letzten Jahren zeigt aber auch, dass auf dem europäischen Markt Kreditfonds zu einem immer wichtigeren Finanzierungsinstrument geworden sind. Auch hier brechen die traditionellen Strukturen weiter auf.

In der aktuellen Ausgabe des Catella Finance Focus möchte wir auch einen Überblick geben zur aktuellen Zinslandschaft in den „Catella Ländern“ anhand der Indikatoren

  • Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) Juli 2022: Durchschnitt ausgewählte „Catella Länder“: 9,08% (Gesamter Euroraum: 8,9%)
  • Interbankenzinssatz für 3-Monats-Gelder: Durchschnitt ausgewählte „Catella Länder“: 1,14% (Gesamter Euroraum: 0,43%)
  • Zinssatz Staatsanleihe 10 J.: Durchschnitt ausgewählter „Catella Länder“: 2,16% (Gesamter Euroraum: 1,91%)
  • Zinssatz Staatsanleihe 10 J. year-to-year Veränderung in Basispunkten: Durchschnitt ausgewählte „Catella Länder“: 203 Bps (Gesamter Euroraum: 199 Bps)

Dabei reicht die Bandbreite z.B. bei der 10-jährigen Staatsanleihen von 0,43% in der Schweiz über 1,72% in Finnland bis Polen mit 6,37%.

Doch was dürfen wir erwarten? Die hohe Inflation im Euroraum ist deshalb systemverändernd, weil die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche über die künftigen Leitzinsen entscheiden wird. Fast täglich äußern sich Mitglieder des EZB-Rates zu der Frage, wie es aus ihrer Sicht weitergehen soll. Ein Schritt um 0,5 Prozentpunkte gilt als relativ wahrscheinlich, folgt man den Stimmungen und Aussagen.

Deshalb viel Vergnügen bei der aktuellen Analyse – doch lesen Sie schnell, denn nach Jackson Hole, ist vor dem nächsten Zinsschritt.

Ihr Prof. Dr. Thomas Beyerle

 

Download Catella Finance Focus #01/22