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26 Januar 2022, Europa | Neuigkeiten

Catella Infografik: Immobilien und Dekarbonisierung - viele Wege in Europa

Sie kennen das vielleicht aus Sitzungen der Geschäftsbereiche: Das Ziel ist klar definiert, doch der Weg diffus – voller Risiken, sagen die Einen, aber mit jeder Menge Chancen, die Anderen. Mehr noch: Wenn man nicht auf Erfahrungsroutinen zurückgreifen kann, wird klar: Gebäude-Zertifikate leisten dabei lediglich einen sehr kleinen Beitrag, wie die Immobilienbranche sich mittlerweile eingestehen muss.

„Grüner Beton“ – noch im Forschungsstadium und auch der aktuelle „Run auf die Holzhybridbauweise“ lässt keine wirkliche Skalierung einer CO2-Reduktion im Gebäudebestand zu. Deshalb sind viele Schritte „learning by doing“. Und wenn das Ganze noch die Dimension „Umbau der Ökonomie in Richtung Dekarbonisierung“ einnimmt, dann wird klar: ein dickes Bewertungsbrett, welches zu bohren gilt und nicht bei der Frage stoppt, ob Atomenergie eine „grüne Technologie“ ist.

 

Spätestens an der Stelle merken wir, dass im aktuellen Hype um ESG & Co. die Zielvorgaben sehr spezifisch definiert sind (1,5-Grad-Ziel), danach aber auf der europäischen ökonomischen Ebene der EU-Taxonomie – um nur eine relevante für Immobilieninvestoren zu benennen – die Diffusität anfängt. Es folgen die EU-Offenlegungsverordnung und EU-Aktionsplan Sustainable Finance.

 

Das Ganze ist auch für uns eine Herausforderung, wenn man etliche pan-europäische Immobilienportfolien verwaltet. Der Kunde hat berechtigterweise Fragen, da er selbst Teil eines Evolutionsprozesses der Messbarkeit zwischen GRESB, INREV oder Ecore Ratingsystemen ist – welche reporting requirements werden sich als Marktstandard etablieren? Auch hier ein dynamischer Prozess: NFRD (Non-Financial Reporting Directive) und CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), welches NFRD voraussichtlich 2023 ersetzt – welches gilt demnächst? Warum nicht gleich sich auf den CO2-Fußabdruck fokussieren, der Objekte – länderübergreifend – vergleichbar macht? Die jeweiligen nationalen ESG-Vorgaben werden hier selbstredend eingehalten und erfüllt, doch die Konsolidierung auf internationaler Ebene gestaltet sich herausfordernder.

 

In unserer aktuellen Infografik „Immobilien und Dekarbonisierung – viele Wege in Europa“ haben wir deshalb einige länderspezifische Wege und Ziele gegenübergestellt, um diesen Spannungsbogen exemplarisch aufzuzeigen. Dabei lassen sich einige Aspekte aufzeigen, um die Dekarbonisierung der Immobilienwirtschaft voranzutreiben:

  • Es geht primär um den Gebäudebestand, der Neubaubestand hat bereits eine sehr hohe Effizienzquote
  • Verkehrswertanpassungen werden am Immobilienmarkt stattfinden – Stichwort: „Stranded Asset“-Risiko
  • Die Kategorisierung der regulierten Immobilienfonds wird am schnellsten abgeschlossen sein.

 

Sie sehen, dass der Druck aus verschiedenen Richtungen kommt, Immobilien zu dekarbonisieren, sei es via Gesetz oder durch Erwartung von Investoren, um als Unternehmen/Fonds konkurrenzfähig zu bleiben. Das ist zweifelsfrei ein guter Weg, aber eben primär ein Prozess, und erst dann ein Produkt.

 

Download Catella Infografik: Immobilien und Dekarbonisierung - viele Wege in Europa (PDF)

 

Infografik_Dekarbonisierung_2022_DE.jpg