Keine Frage: „Das“ Büro bleibt auch nach der Corona-Pandemie und den Erfahrungen des „remote Working“ ein fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Doch die Balance zwischen der alten Arbeitswelt und den neuen flexibleren Bedingungen, ist noch nicht gefunden. Aussagen von Corporates bis hin zu traditionellen Mittelständlern erzeugen kein klares Bild. Es scheint zumindest deutlich, dass es die klassische 100% Anwesenheit – vor allem auf Dienstleistungsberufe bezogen - so nicht mehr geben wird.
Ob es dabei immer „der Freitag“ ist oder das 49€ Ticket als Kompensation, wird aus unserer Umfrage im Folgenden ersichtlich. Die Immobilienwirtschaft hat aktuell noch Probleme diese Marktentwicklungen zu quantifizieren. In der folgenden Untersuchung, bei 250 Immobilieninvestoren der DACH Region (Rücklaufquote 31%) werden diese und weitere neuralgische Punkt der aktuellen Diskussion mit einem Zahlengerüst untermauert.
Hier einige Ergebnisse:
Konzeptwechsel voraus?
- 82 % der von uns befragten Marktakteure gaben an, für die Zukunft eine kombinierte Nutzung aus Homeoffice und Bürogebäude anzustreben.
- Nur noch 2 % der Befragten gaben an, in Zukunft nur das Homeoffice nutzen zu wollen. Diese Daten verdeutlichen, trotz der Hypejahre während der Pandemie, dass das Bürogebäude kein Konzept der Vergangenheit darstellt.
- 63 % der befragten Akteure gaben an, dass eine großzügige Flächengestaltung zur Förderung des persönlichen Austausches an Bedeutung gewinnt.
- 41 % erwarten, dass zukünftig die zentrale Lage eines Büroobjektes immer wichtiger wird.
- 61 % der von uns befragten Personen teilten mit, dass eine gute öffentliche Verkehrsanbindung des Bürogebäudes an Bedeutung gewinnt.
Kommunikationserfordernis entscheidet über Anwesenheit im Büro.
- 70 % der Befragten erwarten, dass durch den persönlichen direkten Austausch die Kommunikation innerhalb des Unternehmens positiv gefördert wird.
- Im Rahmen unserer Umfrage gaben 49 % der befragten Personen an, dass durch einen vermehrten Besuch des Bürogebäudes die Unternehmenskultur verbessert werden kann.
- 39 % der von uns befragten Personen teilten mit, dass eine häufige Wahrnehmung der Arbeitsplätze im Bürogebäude einen positiven Einfluss auf die Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen hat.
- 73 % der Befragten gaben an, bereits die Erfahrung gemacht zu haben, dass das mobile Arbeiten bzw. das Homeoffice im Bewerbungsprozess ein wichtiges Kriterium darstellt.
Fazit
Aktuelle Marktzahlen sowie die Resultate unserer Befragung implizieren, dass der Büroimmobilienmarkt sich an neue Anforderungen anpassen muss. Auch die Anforderungen an die Lage des Bürogebäudes werden durch die aktuellen Marktentwicklungen beeinflusst. Vor allem Büroflächen in zentralen Lagen in großen Metropolen stehen im Fokus der Nachfrageseite. Wir erwarten, dass vor allem die Büroflächen, die in zentralen Lagen großer Metropolen vorzufinden sind und über eine Flächengestaltung verfügen, die den neuen Anforderungen des Marktes entsprechen auf dem Büroimmobilienmarkt auch in Zukunft auf eine große Nachfrage stoßen. Mit Blick auf ältere Büroobjekte in dezentralen Lagen oder in kleineren Büromärkten ist jedoch als wahrscheinlich einzuordnen, dass sich bei einer großen Anzahl dieser Büroobjekte die Position im Markt deutlich verschlechtert – inklusive einer weiter sich verschärfenden ESG-Anforderung dieser Objekte. Wir erwarten in der quantitativen Betrachtung für die Objekt /Standortkombination eine deutliche Erhöhung der Leerstandsquoten. Im Spitzensegment der Büroimmobilienmärkte großer Metropolen ist jedoch, aufgrund einer weiterhin hohen Nachfrage nach Büroflächen und der Erfordernis nach „grünen Objekten“, ein Anstieg der Leerstandsquoten als unwahrscheinlich einzustufen. Weiter ist in diesem Segment des Büroimmobilienmarktes ein positives Wachstum der Spitzenmieten in den kommenden Jahren zu erwarten.
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