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17 Februar 2020, Deutschland | Neuigkeiten

Büro- und Investmentmarkt Deutschland 2019/2020

Wieder einmal blicken wir nach hervorragend performenden Immobilienmärkten im vergangenen Jahr auf eine Wirtschaft, die im 1. Quartal 2020 bisher rund läuft, aber auch Zeichen des vorsichtigeren Agierens erkennen lässt. 

Zumindest, wenn man auf die Industriebranchen Automobil, Maschinenbau und deren Zulieferindustrie schaut. Dort sind die Prognosen für die kommenden zwei Quartale eher auf Stagnation ausgerichtet – eine Besserung zum Guten? Noch offen. Gründe sind u. a. ein Virus in China und die Frage nach dem Strukturbruch beim Auto. Diesel, Elektro oder einfach warten – wenn man es denn kann. Ganz anders sieht es in den Klassifikationen „Hochbau“ vulgo Bauwirtschaft bzw. „Grundstück und Wohnungswesen“, „Einzelhandel“ und „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ aus. Dort brummt es, die Auftragsbücher sind voll, neue Gebäude werden errichtet, auch das Haareschneiden, der Kauf eines neuen Smartphones und natürlich die Tourismusausgaben der Deutschen tragen dazu bei, dass der Konsum in der Gesamtanalyse die Investitionsgüterindustrie überflügelt. Doch dieser vordergründig positive Saldo sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Konsum, Sparneigung und der Erwerb von Immobilien hoch korreliert sind. Gerade unsere erfolgsverwöhnte Branche in ihrer 11-jährigen Hausse sollte sich bewusst machen, dass Liquidität auch in diesem Jahr die Märkte treiben wird. Doch Liquidität allein rechtfertigt letztlich keine Höchstpreise für Erwerber von Immobilien. Zumal sich die Kaufmärkte mittlerweile messbar von den Mietentwicklungen abgekoppelt haben. Mag sein, dass die Innenstädte die hohe Nachfrage nach Wohnen, Arbeiten und Konsum weiterhin absorbieren – deshalb tut man auch gut daran, hier in eine Quartiersentwicklung oder ein Mixed-Use-Gebäude im Neubau zu investieren. Doch Augenmaß und eine Portion Realismus von nachhaltigen Mietansätzen scheint geboten, denn eine neue Büro- oder Wohnfläche in Frankfurt oder Berlin hängt eben nicht nur ab von der Entfernung zum nächsten S-Bahnhof, sondern auch von der industriellen Basis im Mittelstand jenseits der Innenstädte.

Deshalb hier nochmals die sehr guten Zahlen zum Ende 2019:

-          TOP 7 Büroflächenumsatz (Gesamt): 3.932.250 m² (+2,5 % im Vergleich zum Vorjahr)

-          TOP 7 Leerstand (Durchschnitt): 3,42 % (-0,46 %-Punkte)

-          TOP 7 Spitzenmiete (Durchschnitt): 33,14 €/m² (+6,8 %)

-          Transaktionsvolumen Gewerbe in Mrd. €:

  • TOP 7   43,42 Mrd. € (+18,7 %)
  • DEUTSCHLAND 70,73 Mrd. € (+16,8 %)

-          TOP 7 Bürospitzenrendite (netto, Durchschnitt): 2,88 % (-0,18 %-Punkte)

Dabei waren erneut Büroimmobilien weiterhin die beliebteste Assetklasse unter den Investoren (52 % Anteil), gefolgt von Einzelhandelsimmobilien (17 % Anteil). Investitionen in Logistikanlagen bleiben stabil (10 %), gestiegen ist dagegen das Volumen mit Mixed-Use- und Hotel-Transaktionen auf einen Anteil von 8 % bzw. 7 %.

Für 2020 gehen wir weiterhin von einer hohen Investitionsdynamik aus, getragen von mangelnden Anlagealternativen und einer Nullzinspolitik bis mindestens Herbst 2020. Wertsteigerungs-möglichkeiten, Diversifikationspotentiale und ein ausgewogenes Rendite/Risiko-Verhältnis werden auch weiterhin die Schlüsselwörter des deutschen Investmentmarktes im Jahr 2020 bleiben.

Download Büro- und Investmentmarkt 2019/2020