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1 Oktober 2021, Deutschland | Neuigkeiten

Catella Infografik: Wohnraumpotenziale zwischen Eigenheimwunsch und Bodenversiegelung - das Beispiel Hamburg

Rückblickend wird man sagen, dass die Thematik „Eigenheim und Flächenversiegelung“ mit einem Spiegelinterview im Januar und einer Stadt im Hohen Norden – Hamburg – begonnen hat, dynamisiert durch die Hochwasserkatastrophe im Juni. 

Die Ergebnisse der Bundestagswahl vom letzten Sonntag sind in der Ausprägung weiterhin noch etwas nebulös, doch die Zielrichtung ist politisch weiterhin klar definiert: Mehr Fertigstellungen von urbanem Wohnraum, mehr Impulse für Wohnbau, Mietenregulierung, Verhinderung von Bodenversiegelung, Berücksichtigung von Klimaschutzkonzepten, soziale Durchmischung.

Klar, es wird nicht die optimale Kombination geben, um alle Zielrichtungen und Willensbekundungen gleichzeitig zu berücksichtigen. Die Gewichte haben sich, neben der quantitativen Aussage z. B., 10.000 neue Wohnungen in Hamburg zu bauen, viel stärker auch auf Klimaschutzbelange verlagert. Dazwischen steht weiterhin der Wunsch der Deutschen nach dem freistehenden Eigenheim. Dass es zunehmend zum politischen Spielball zwischen emotionaler Bindung williger „Häuslebauer“ und klimabegründeter Vorsorge beim Umgang mit Flächenverbrauch wird, erscheint klar. Bei einer nüchternen Betrachtung der Themenfrage wird deutlich, von wie vielen Stellschrauben die zukünftige Entwicklung des Einfamilienhauses im Neubausektor abhängt. Veränderungen innerhalb eines der beeinflussenden Bereiche, sei es z. B. die gesamtgesellschaftliche Einstellung, ökonomische oder ökologische Anpassungen oder politische Vorgaben, können zu diffusen Schlussfolgerungen bezüglich der Themenfrage führen.

Nach aktuellem Kenntnisstand überwiegen in der theoretischen Diskussion Faktoren,

  • die für eine sukzessive Reduzierung des Einfamilienhausanteils innerhalb des deutschen Neubaubereichs sprechen. Ausschlaggebend hierfür sind vor allem das unzureichende Flächenangebot und der daraus resultierende stetige Anstieg der Grunderwerbs- und Baukosten.
  • Auch das gesteigerte ökologische Bewusstsein der Gesellschaft stellt bisherige Konventionen, wozu zweifelsohne das Einfamilienhaus zu zählen ist, in Frage. So wird immer öfter hinterfragt, ob die Flächenversiegelung und der Ressourcenverbrauch beim Bau eines Einfamilienhauses in einem angemessenen Verhältnis zu dem angestrebten Zweck, hier der Schaffung von Wohnraum für lediglich einen Haushalt, stehen.
  • Die Bevölkerung stellt darüber hinaus immer öfter andere Anforderungen an das jeweilige Lebens- und Wohnumfeld. Unter anderem gewinnen Themen wie Flexibilität, Mobilität und vernetzte Lebensräume zunehmend an Bedeutung, wohingegen klassische Wohnformen wie das Einfamilienhaus immer öfter als Verpflichtung und Last wahrgenommen werden.

Damit befindet man sich in den urbanen, dicht besiedelten Regionen Deutschlands in einer Pattsituation. Einerseits stellt eine dynamische Bautätigkeit eine der wenigen politisch funktionalen Instrumente dar, die steigenden Kauf- und Mietpreise im Wohnsegment aktiv zu regulieren. Auf der anderen Seite sorgt die dadurch weiter fortschreitende Bodenversiegelung für unmittelbare Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und steigert das Risiko für mögliche Hochwasserereignisse.
Mit der aktuellen Infografik möchten wir – exemplarisch am Beispiel Hamburg – die Diskussion unterstützen. Denn Hamburg ist überall.

 

Download Catella Infografik: Wohnraumpotenziale zwischen Eigenheimwunsch und Bodenversiegelung - das Beispiel Hamburg

 

Infografik_Hamburg.jpg