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26 November 2018, Deutschland | Corporate Finance | Neuigkeiten

Wohntürme als neue urbane Wohnform

eine neue Wohnform geht um in Deutschland – sichtbar zumeist in den Metropolen. Die Rede ist von sog. Wohntürmen. Nicht nur architektonisch eine spannende Sache, geht es doch in diesem Falle um mehr als lediglich neue Höhengrenzen & Naming der Objekte. Die aktuelle Problemkonstellation – Wohnen und Urbanität – findet in diesem Objekttypus augenscheinlich ihre Manifestation. Eine Renaissance der Wohntürme in Deutschland ist greifbar, die zweite Generation steht in den Startlöchern.

Die Prognose fällt nach einem Blick auf die geplanten Projekte alleine bis 2023 vielversprechend aus. Im Zeitraum zwischen 2014 (Zeitpunkt der Baugenehmigung) bis 2023 sollen rund 30 neue Wohntürme errichtet werden. Berlin stellt diesbezüglich die Spitze mit ganzen 27 neuen Hochhäusern dar, dicht gefolgt von Frankfurt am Main mit 24 Projekten. Ferner erwarten wir in Düsseldorf, aber auch in B-Städten wie Leipzig weitere Vorhaben.

Nicht zuletzt deshalb haben wir dem aktuellen Market Tracker von Catella Research den Titel gegeben: „Wohntürme als neue urbane Wohnform“ – ohne Ausrufezeichen versteht sich.

Aktuell positionieren sich die Wohnturmkonzepte primär im Luxussegment, Ergänzung findet diese Struktur durch einen sehr geringen Anteil an sozial gefördertem Wohnraum. Im Gegensatz zur ersten Generation dieser Bauten, welche wir zeitlich von 2011 bis 2017 definieren, wird bei der Renaissance der „neuen“ Wohntürme explizit ein Fokus auf die Belebung des Wohnturms und des umliegenden Viertels gelegt („Ausstrahlungseffekte“). Weniger als Solitär im Raum, als vielmehr Teil der „kompakten Stadt“. Auf diese Weise entsteht nicht nur eine Forderung nach „urbanem Leben“, sondern eine städtebauliche Blaupause mit Zukunftsanspruch. Die Belebung kann in diversen Dimensionen betrachtet werden. Ein Ziel ist dabei klar definiert: Im Großteil der neu gebauten Wohntürme soll in den unteren Geschossen Einzelhandel oder Gastronomie integriert werden, was sowohl die Bewohner des Wohnturms unter sich, als auch jene der umliegenden Gebäude zum Austausch anregen soll. Die Integration von Arztpraxen, Dienstleistungen oder Fitnessstudios ist ebenfalls möglich. In den oberen Geschossen beginnt der reine Wohnraum, ggf. mit einer Rooftop Bar.

Aber: eine eindeutige Definition was ein Wohnturm exakt ist, fehlt bisher. Wir sind aufgrund unserer Marktaktivitäten auf diesem Feld zunächst von Charakteristika ausgegangen, welche die Objekte der letzten 5 Jahre definiert haben: Höhe > 50 Meter, Baujahr > 2010, Wohnnutzung > 75%. Ob das auch für die neue Generation der Objekte bis 2023 gilt? Dies sehen wir als zweifelhaft. Soziodemographische Neupositionierung auf die Mittelklasse, Mixed-Use-Nutzungen und Nutzer und eine stärkere Einbindung im urbanen Umfeld inkl. Verkehrsträgeranspruch bilden die zukünftige DNA der Objekte welche in den Schubladen der Entwickler liegen.   

Fazit: In 20 Jahren nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken – vielleicht sogar als Teil einer Silhouetten-Prägung – wird sich der Wohnturm als Wohnform etabliert haben.

 

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